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Künstler: Legion of the damned

Album: Sons of the jackal

Erscheinungsjahr: 2007

Anspieltipp: Death is my master (slay for kali)

Autor: Markus

Firmierten die Niederländer von Legion of the damned in den Neunziger Jahren und Anfang des neuen Jahrtausends noch unter dem Namen Occult und wollte ihnen seinerzeit der kommerzielle Durchbruch nie so richtig gelingen, so hat sich dieser Umstand seit der erfolgten Namensänderung grundlegend geändert. Das Quasi-Debutalbum der Formation aus dem Land der Käsefetischisten namentlich „Malevolent rapture“ schlug vor exakt einem Jahr ein wie die berühmte Bombe und bescherte dem untriebigen Quartett neben hervorragenden Rezensionen in allen einschlägigen Musikzeitschriften auch deutlich höhere Verkaufszahlen. Quasi über Nacht avancierten Legion of the damned zu einer viel beachteten und mit Lob überhäuften Kapelle in der Schnittmenge aus Thrash- und Death Metal, einige Musikkritiker sahen in ihnen bereits zu diesem Zeitpunkt gar die legitimen Nachfolger solch illustrer Bands wie Slayer oder meinetwegen Kreator. Wenngleich sich die Legion der Verdammten mit Sicherheit auf den frisch geernteten Lorbeeren hätte ausruhen können, stellt die vierköpfige Mannschaft nun also bereits ihr zweites Album binnen kürzester Zeit in die Regale der Plattenläden und versucht die Erfolgsgeschichte des Vorgängeralbums zu wiederholen. Angesichts der kurzen Wartezeit zwischen den beiden Veröffentlichungen war es keinesfalls selbstverständlich, dass das enorm hohe Niveau von „Malevolent rapture“ gehalten werden konnte, nichts desto trotz präsentieren Legion of the damned mit „Sons of the jackal“ eine Platte, die genau wie der bärenstarke Vorläufer vor Spielfreude strotzt und die Formation in absoluter Hochform präsentiert. Außer der viel zu kurzen Spielzeit von gerade einmal 37 Minuten deutet wirklich nichts auf einen Schnellschuss hin, zu ausgefeilt und durchdacht mutet der neueste Longplayer der vier Krawallbrüder an.

Freilich hat sich musikalisch im Hause Legion of the damned nicht viel geändert. Noch immer dominieren simple aber ungemein effektive Gitarrenriffs, arschtightes Drumming und angepisster Brüll- bzw. Kreischgesang das Geschehen. Die hier dargebotene Tonkunst atmet noch immer viel old school Spirit ohne allerdings altbacken zu wirken. Im Vergleich zu „Malevolent rapture“ fällt lediglich auf, dass die insgesamt zehn Kompositionen etwas schneller auf den Punkt kommen und somit leichter im Ohr des Konsumenten haften bleiben als in der jüngeren Vergangenheit. Außerdem wurde die Klangverpackung durch Produzentenkoryphäe Andy Classen etwas räudiger gestaltet und somit etwas aufgewertet. Bereits der megaeingängige Opener und Titeltrack entpuppt sich mit sofortiger Wirkung als echter Gassenhauer vor dem Herrn und dürfte bei jeder Konzertdarbietung der Holländer zu einem Highlight avancieren. Legion of the damned haben es ohne Frage nicht verlernt, rohe aber dennoch mit einem hohem Wiedererkennungswert ausgestattete Stücke zu schreiben. Diese These untermauert auch das nun folgende „Undead stillborn“, welches mit einem fetten Groove und einem grandiosen Refrain ausgestattet wurde. Für mich eine der unabstreitbaren Großtaten des bisherigen Legion of the damned Backkatalogs. Wie ein Hochgeschwindigkeitszug poltert das partiell pfeilschnelle „Avenging archangel“ aus den Boxen der heimischen Stereoanlage, bis uns der Vierer mit „Death is my master (Slay Kali)“ wieder eine lupenreine Hitkomposition darreicht, die sich tagelang in den Gehörgängen des Zuhörers manifestiert. Das etwas langweilig geraten Instrumental „Seven heads they slumber“ bietet in der Mitte des Albums positioniert die einzige Verschnaufpause auf „Sons of the jackal“ und kann selbstredend qualitativ mitnichten an die restlichen Songs heranreichen. Dafür halten aber „Infernal wrath“, „Atomicide“, „Ten horns arise“, sowie das abschließende „Diabolist“ problemlos das Niveau der großartigen ersten Songs und unterstreichen in perfekter Manier, dass Legion of the damned scheinbar Killersongs am Fließband produzieren können. Insbesondere das höllische „Infernal wrath“ hinterlässt durch seine äußerst durchdacht wirkende Songstruktur einen nachhaltigen Eindruck, auch der chaotische Einstieg in „Ten horns arise“ könnte meisterhafter kaum inszeniert werden.

Alles in allem ist der Legion der Verdammten mit „Sons of the jackal“ wiederum ein exzellenter Output geglückt, den ich insgesamt auf Grund des etwas stärker geratenen Songmaterials qualitativ gesehen sogar noch ein Stückchen über dem Vorläufer „Malevolent rapture“ ansiedeln würde. Warum es trotzdem nicht zur Höchstnote reicht? Nun, zum einen ist das Album – wie bereits eingangs erwähnt  – deutlich zu kurz geraten und zum anderen wünsche ich mir beim nächsten Mal ein klein wenig mehr Eigenständigkeit (schließlich erfinden die Jungs das Rad ja nicht neu). Ansonsten allerdings zeigen beide Daumen deutlich in Richtung Firmament.

 

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